PRIMA-Wald Projektteam
Ein Projekt im Rahmen der Waldstrategie Baden-Württemberg 2050

PRIMA-WALD – Stärkung der Kooperationsstrukturen im Privatwald zur Begegnung der Herausforderungen des Klimawandels

Ein interdisziplinäres Projekt im Renchtal zur Entwicklung kooperativer, digitaler Strategien für klimaresiliente Wälder.

Ausgangslage

Die Herausforderungen im Schwarzwald

Der mittlere Schwarzwald gehört zu den Regionen, in denen die Auswirkungen des Klimawandels besonders sichtbar geworden sind. In den Jahren 2021–2022 führten Trockenheit und Borkenkäferbefall im Renchtal – insbesondere in den Gemeinden Oppenau und Bad Peterstal-Griesbach – zu erheblichen Waldschäden.

Hier treffen Privat-, Kommunal- und Staatswaldflächen aufeinander, die zugleich Anrainer des Nationalparks Nordschwarzwald sind. Diese Nähe zu einem Großschutzgebiet bringt Chancen und Spannungen mit sich:

Wie wirken sich natürliche Prozesse im Nationalpark auf angrenzende Wälder aus?

Und wie kann das Pufferzonen-Management dazu beitragen, Risiken wie Borkenkäferdynamiken zu begrenzen?

PRIMA-WALD wurde gegründet, um diese Fragen wissenschaftlich und praxisnah zu untersuchen – und Wege zu finden, wie Wälder trotz Klimawandel stabil, produktiv und ökologisch wertvoll bleiben können.

Sonnenstrahlen im Schwarzwald
Warum PRIMA-WALD?

Kooperation, Innovation und Wissenstransfer

Das Projekt verfolgt das Ziel, Kooperationsstrukturen im Privatwald zu stärken und digitale Werkzeuge zu entwickeln, die Waldbesitzenden und Forstbetrieben helfen, Risiken früh zu erkennen und effizienter zusammenzuarbeiten.

Im Fokus steht der Transfer zwischen Wissenschaft, Verwaltung und Praxis:

Die Wissenschaft liefert Daten, Modelle und digitale Lösungen.

Die Praxispartner testen, bewerten und wenden sie an.

Die Verwaltung begleitet den Transfer in bestehende Förder- und Planungsprozesse.

So entstehen Best-Practice-Modelle, die auch über das Renchtal hinaus als Beispiel für andere Regionen dienen.

Das Modellgebiet

Pilotregion Renchtal

Das Renchtal ist ideal geeignet, um neue Formen der Zusammenarbeit und Waldbewirtschaftung zu erproben:

Hoher Anteil an zersplittertem Privat- und Kommunalwald

Direkte Nachbarschaft zum Nationalpark Nordschwarzwald

Unterschiedliche Eigentumsstrukturen und Nutzungsinteressen

Hohe Schadereignisse durch Trockenheit und Borkenkäfer

Die Region steht exemplarisch für viele Mittelgebirgsräume, in denen Waldnutzung, Schutzgebietsmanagement und Klimaanpassung gemeinsam gedacht werden müssen.

Waldinventur im Renchtal

Waldbesitzverhältnisse im Untersuchungsgebiet

Die Karten zeigen die komplexe Struktur der Waldeigentumsverhältnisse in der Region – von Privatwaldflächen über Kommunalwald bis hin zum Staatswald und Nationalpark.

Bestandessegmentierung nach Waldeigentum im Renchtal

Detaillierte Segmentierung der Waldbestände nach Eigentumsart

Waldeigantumsarten mit Zonierung des Nationalparks

Übersicht der Eigentumsarten mit Zonierung (Kernzone, Entwicklungszone, Managementzone)

Organisation und Projektstruktur

Laufzeit und Koordination

Projektdaten

Laufzeit01.01.2024 – 31.12.2025
Fördervolumenca. 694.000 €
FörderungMLR Baden-Württemberg
StatusVerlängerung beantragt

Projektkoordination

Die Projektkoordination liegt bei Dr. Dominik Sperlich (Universität Freiburg, Professur für Forstökonomie und Forstplanung).

Ein Projektsteuerkreis begleitet die Umsetzung und sichert den Wissenstransfer. Er setzt sich zusammen aus Vertreter*innen des MLR, des Umweltministeriums, der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA), des Regierungspräsidiums Freiburg und der Projektkoordination.

Die vier Arbeitspakete

Thematische Schwerpunkte von PRIMA-WALD

Übertragbarkeit

Bedeutung über die Region hinaus

PRIMA-WALD ist mehr als ein regionales Modellprojekt. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in landesweite Initiativen ein – etwa in das Waldportal Baden-Württemberg und in die Digitalisierungsstrategie Forst und Holz.

Damit leistet das Projekt einen Beitrag zum Aufbau eines zukunftsfähigen, datenbasierten und kooperativen Waldmanagements in Baden-Württemberg.